DEFINITION VERMÖGEN
Damit wir über dasselbe reden, definiere ich mal mein Verständnis, was für mich Vermögen ist. Laut Duden: gesamter Besitz, der einen materiellen Wert darstellt . Zusätzlich halte ich es für sinnvoll, das persönliche Vermögen auch noch dahingehend zu unterscheiden, ob:
- es Vermögen ist, das Geld verdient
- es Vermögen ist, das kein Geld verdient, sich aber gut als wertbeständiges Aufbewahrungsmittel eignet (Kunst, Gold usw. und auch Geld)
- es Vermögen ist, das Geld vernichtet, weil es sich verschleißt (Auto usw.)
Weil ich für mich die finanzielle Freiheit anstrebe, stellt Vermögen, das Geld verdient, meine absolute Priorität dar. Vermögensgegenstände als werthaltige Aufbewahrung und auch Vermögensstreuung halte ich auch für sehr wichtig. Vermögen, das sich verschleißt, wie z.B. mein Auto, liste ich in meiner persönlichen Vermögensbilanz gar nicht erst auf (in der Firmen-Buchhaltung ist es natürlich aufgeführt).
SCHRITT EINS – ERFASSE DEIN VERMÖGEN
Für den ersten Schritt nehme doch mal einen Schreibblock und liste Dein Vermögen mal auf. Wenn Du es solide und konservativ gestalten willst, würde ich normalen Haushalt außen vorlassen. Im Zweifel, wenn es darauf ankommt und Du verkaufen musst, bekommst Du nicht viel dafür. „In dem Augenblick, in dem Du ein gekauftes Möbelstück über die Schwelle des Ladens nach Hause trägst, ist es nur noch die Hälfte wert“ – das ist mein Spruch. Möglicherweise besitzt Du im Haushalt wertvolle Gegenstände, wie Gemälde oder ähnliches, die würde ich listen und auch gleich ein Foto anfertigen für die Versicherung (für den Nachweis im Falle eines Schadens, dann sollte auch noch eine Schätzung von einem Sachverständigen dabei sein, einfach mal bei einem Auktionshaus fragen, wie die es einschätzen).
Für mich unterteile ich für die Vermögenserfassung grob in vier Bereiche:
- Geld und geldähnliche Werte (z. B. Kapitallebensversicherungen)
- Immobilien
- Firmen (hier kannst Du feiner untergliedern in: die eigene Firma, Beteiligungen an Firmen und auch Aktien)
- Kunst, Schmuck, Gold usw.
Das ist die klassische Einteilung in Geld- und Sachwerte.
SCHRITT ZWEI – WAS ZÄHLT IST DAS NETTO-VERMÖGEN !
Deshalb listest Du im zweiten Schritt alle aufgenommenen Kredite, Darlehn usw. auf. Einige Schulden lassen sich direkt einem Vermögenswert zuordnen. Daneben existieren oft noch Konsumschulden, auch die listest Du mit auf, auch wenn Du z.B. damit gekaufte Möbel nicht mit in die Vermögensbilanz aufnimmst. Das ist hart, aber solide. Echte Kaufleute rechnen sich arm nicht künstlich reich!
Jetzt existiert schon mal Deine Aufstellung. Möglicherweise hast Du einige Sachwerte erstmal selber bewertet. Hier kann ich nur zur Vorsicht raten. Die eigene subjektive Einschätzung liegt oft deutlich über dem echten Marktwert. Das gilt insbesondere für Schmuck (also echtes Gold und Brillanten), dieser ist im Verkaufsfall oft nur ein Drittel oder noch weniger Wert von dem was Du bezahlt hast. Die Spannen der Schmuckindustrie sind sehr hoch!
SCHRITT DREI – TRAGE DEINE WERTE IN DIE VERMÖGENSBILANZ EIN
So, wenn diese Arbeit erledigt ist, kannst Du Deine Werte in die Vermögensbilanz eintragen.
Ich habe fiktive Zahlen eingesetzt, die Du mit Deinen Zahlen ersetzen musst.
Wie Du siehst besteht neben der Spalte für die Vermögenseingabe, eine weitere Spalte mit der Überschrift „Erträge“. Diese Werte geben die Jahreseinnahmen des entsprechenden Vermögenswertes wider. Wie Du dich erinnerst, meinte ich weiter oben, dass das produktive Vermögen, das Geld verdient, für mich das wichtigste Vermögen darstellt, um die finanzielle Freiheit zu erreichen. Das Beispiel zeigt 35.500,- EURO als Jahreseinnahme, da könnte man schon von leben.
ABER, auf der rechten Seite erscheinen die Schulden mit ihren „Kosten“. Das sind nur die ZINS-Zahlungen ohne Tilgung. Die geleistete Tilgung an z.B. die Bank sind Vermögensumschichtungen und keine Kosten. Tilgungen reduzieren die Schulden und erhöhen das Netto-Vermögen. Diese Tilgung leiste ich aus den Erträgen aus Vermietung und Verpachtung. Wenn Du Dir das genau überlegst, baust Du Netto-Vermögen auf mit Hilfe von dritten Personen, die das für Dich bezahlen, nämlich der Miete ! Das finde ich genial.
Wenn du z.B. früh genug und mit Profi-Wissen (dazu später mehr in einem anderen Blog-Beitrag von mir) in Immobilien investierst, bezahlen sich diese von selbst und wenn sie schuldenfrei sind, kannst Du über den vollen Cash-Flow aus der Miete verfügen (abzüglich Steuern).
Die Vermögensbilanz zeigt sehr deutlich, mit welchem Vermögen Du Geld verdienst und welches Vermögen einfach nur da ist, ohne Cash-Flow zu erzeugen. Trotzdem kann auch dieses Vermögen Vorteile bieten, wie z.B., dass es im Wert wächst, dann bilden sich „stille Reserven“, die Du beim Verkauf zu Geld machst. Das kann übrigens in hohem Maße auch für Immobilien gelten (zum Teil steuerfrei). Wenn Du im Immobilieneinkauf einen niedrigen Preis verhandelt hast, beinhaltet dies Potential für Wertsteigerung. Dann verdienst Du an der Miete und an den stillen Reserven.
Das Thema Vermögensaufbau und -streuung wird ein eigenes Blog-Thema werden, weil es sehr umfangreich ist. Vermögen nur ein einer Vermögensart zu halten beinhaltet hohes Risiko, die Banker sprechen von einem „Klumpenrisiko“. Aber wie gesagt, dazu in folgenden Blog-Beiträgen mehr!
